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(Stand: 16.03.2017)

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Die Geschichte der Kinder der Familie Olschowski
Sehr geehrter Herr Fitzner, Ihre mail-Adresse, wie könnte es anders sein, habe ich Ihrer interessanten Internetseite zur Ortsgeschichte von Bredow entnommen. Meine Frage ist, ob Ihnen zu der folgenden Geschichte etwas einfällt bzw. Sie davon etwas gehört haben oder noch in Erfahrung bringen können:

1942/1943 soll in Bredow "eine polnische Familie" gelebt haben (Name nicht bekannt). Bei dieser Familie hat eine jüdische Familie Olschowski im Februar 1943 ihre beiden Söhne untergebracht: Hans-Peter (anderer Vorname: Bud) Olschowski (geb. 1923, also damals 20 Jahre alt) und Heinz (anderer Vorname Lupu) Olschowski (geb. 1937, also damals 6 Jahre alt). Dies geschah, um die Söhne vor der bevorstehenden Deportation zu retten. Hans-Peter / Bud Olschowski wurde dennoch am 19.4.1943 nach Auschwitz deportiert, muss also verhaftet worden sein und kann sich nicht lange in Bredow aufgehalten haben. Er kam im März /April 1945 im KZ Mittelbau-Dora/Thür. um.
Heinz / Lupu Olschowski ist mit dieser polnischen Familie noch 1943 nach Polen gegangen (wie immer dies möglich war, mitten im Krieg, Polen deutsch besetzt, das Kind ohne Papiere?!) und hat dort überlebt. Er kehrte erst 1948 nach Werder aus Polen zurück.
Die Geschichte stammt von dem Vater Curt Olschowski, der in Berlin im Untergrund überlebt hat, 1945 nach Werder zurückkehrte und hier dann von 1958-1961 Bürgermeister war (verstorben 1971).
Er hat diese Ereignisse anlässlich einer Befragung durch die Volkspolizei (Anlass unklar) 1963 zu Protokoll gegeben.
Meine Frage ist, ob sich in Bredow, möglicherweise in der Erinnerung älterer Einwohner, eine Bestätigung für diese Geschichte finden lässt. Wir sind daran interessiert, weil hier in Werder eine Gruppe Bürger an einem Gedenkbuch für die ehemaligen jüdischen Einwohner Werders und Glindows arbeitet, zu denen Heinz Olschowski ja gehört. Es wäre sehr schön und hilfreich, wenn Sie zu der obigen Geschichte irgendetwas Interessantes herausfinden könnten.

Mit vielen Grüßen aus Werder

Hartmut Röhn


Die Forscher aus Werder interessieren sich sehr für den Lebensweg von Heinz. Uns interessiert aber auch, welche Bredower Familie diese schwere Last auf sich genommen hat. Die Befragungen in Bredow haben leider nichts ergeben. Es wurde wohl kaum an die große Glocke gehängt, dass man zwei jüdische Kinder aufgenommen hatte. Vielleicht geben alte Einwohnerverzeichnisse eine Auskunft. Es müsste doch 1942 eventuell in irgendwelchen Akten vermerkt worden sein, wer Bredow verlassen hat. Nur, wo?
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