vorzubereiten, denn sie hatten keine Vorbilder in ihrer Umgebung. Sie verstanden es nicht, genügend Arbeiter für ihre Sache
zu gewinnen, ihr Streik war zu spontan. Sie glaubten den größten Erfolg erzielen zu können, wenn sie während der Erntezeit
streiken würden, denn zu diesem Zeitpunkt werden gewöhnlich alle Arbeitskräfte notwendig gebraucht. Durch eine plötzlich
eintretende Wetterveränderung verzögerte sich aber die Ernte. Als sich das Wetter besserte und man ihre Arbeitskräfte
vermißte, wurde die anfangs so entschlossene Front der Streikenden brüchig. Ein Teil wollte wieder arbeiten, da er unbedingt
Geld benötigte, um die Familie zu ernähren, der Rest war zu schwach, um den Streik einem siegreichen Ende entgegenzuführen.
Aber trotzdem erkannten sie, daß sie nicht nur zum Ausgebeutetwerden da sind, sondern daß sie auch eine Aufgabe haben, und
diese Aufgabe besteht darin, sich von ihrer Unterdrückung zu befreien und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Das Gutshaus der Familie von Bredow vor 1945 (
Anm. 2009: Das Bild ist vor 1859, dem Brand,
dem auch die Kirche zu Opfer fiel, gemalt worden)
Das Gutshaus nach 1945. Die Steine des mittleren Teils sind für den Bau von Siedlungshäusern verwendet worden.