Wappen der Gemeinde Bredow
Zeitschrift "Neues Deutschland"
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März 1955

05.03.1955
Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Bredow wird in der kommenden Frühjahrsbestellung ebenfalls auf größeren Flächen Neuerermethoden anwenden. Es ist vorgesehen, 100 Hektar im Engdrill- und 15 Hektar im Kreuzdrillverfahren zu bestellen. 25 Hektar Kartoffeln werden im Quadratnestpflanzverfahren gepflanzt. Die Genossenschaftsbauern haben sich vorgenommen, die Erträge im Verhältnis zum vergangenen Jahr folgendermaßen zu steigern: bei Winterweizen von 20 auf 30 dz [Anm. 2016: dz = Doppelzentner. 1 Zentner = 50 kg.], bei Winterroggen von 18 auf 20 dz, bei Hafer von 21 auf 25 dz, bei Spätkartoffeln von 150 auf 200 dz und bei Zuckerrüben von 200 auf 300 dz. Jede der beiden Feldbaubrigaden der LPG erhält eine Jahresproduktionsauflage und einen Kampagnearbeitsplan, der wöchentlich in der Brigade gemeinsam mit den ständigen Traktoristen der MTS beraten wird.
Volkskorrespondentin Margarete Liepe.
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April 1955

22.04.1955 / Seite 6 / Allgemein

Das Beispiel Wernitz und Genosse Romberg

Frühjahrsbestellung in Bredow in gemeinsamer Arbeit

Wernitz, ein Dorf im Kreis Nauen, Genosse Romberg, Instrukteur für ständige Arbeitsgemeinschaften beim Zentralvorstand der VdgB (BHG) (Wikipedia) hatte uns diesen Ort genannt. Er bezeichnete ihn als vorbildlich. Worin? In der Arbeit der ständigen Gemeinschaften. Er selbst sei dort gewesen.

Was aber mußten wir erleben, als wir nach Wernitz kamen? Der Genosse Bürgermeister antwortete nur mit einem Achselzucken, und der Ortsvorsitzende der VdgB (BHG) Brandt, erklärte uns: "Wir haben keine ständigen Arbeitsgemeinschaften, bei uns gibt es nur vorübergehende Arbeitsgemeinschaften in der Zeit der Ernte."
Wie merkwürdig. Genosse Romberg war doch "selbst" in Wernitz.
Da wir aber etwas über die ständigen Arbeitsgemeinschaften erfahren wollten, fuhren wir nach Bredow im selben Kreis. Dort haben sich in sechs ständigen Arbeitsgemeinschaften 20 werktätige Einzelbauern zusammengeschlossen.

Sommergetreideaussaat beendet

"Mit der Gemeinschaftsarbeit haben wir in diesem Jahr einen guten Anfang gemacht", berichtet uns Meisterbauer Max Woita, der mit noch drei Einzelbauern in einer ständigen Arbeitsgemeinschaft ist. "Wir haben unsere 15 Morgen Sommergetreide in zwei Tagen ausgesät. Auch bei der Saatbettbereilung haben wir uns gegenseitig geholfen. Dort, wo der Acker zuerst trocken war, haben wir begonnen. Dabei waren wie bestrebt, den günstigsten Zeitpunkt und das beste Wetter auszunutzen.
Ohne daß wir viel Worte machen, helfen wir uns, beraten zwangslos, was zu tun ist. Wie weit bist du mit dem Düngerstreuen, hast du genug Saatgut? Ist das geklärt, so geht es an die Arbeit. Wir haben in diesem Jahr noch Einzelverträge mit der MTS, wollen aber im nächsten Jahr gemeinschaftliche Jahresarbeitsverträge abschließen. Dadurch können die Arbeiten besser geplant und durchgeführt werden."
Eins wird immer wieder bestätigt: gemeinsam geht es besser, schneller und billiger. Meisterbauer Woita kann den anderen Bauern der Arbeitsgemeinschaft und des gesamten Dorfes viel von seinen Erfahrungen geben. "Wenn ich etwas versuche und habe dabei Erfolge", so erzählte uns Meisterbauer Woita, "mache ich darauns kein Geheimnis, damit alle diese Methode anwenden können. "In diesem Jahr wird Meisterbauer Woita auf einer Fläche von 0,75 Hektar Kartoffeln im Quadratnestpflanzverfahren anbauen.

Zwei Morgen Mais für Saatzwecke.

Auch Mais wollen die Bauern von Bredow anbauen. Zuerst nahmen viele eine ablehnende Haltung ein, weil sie über den Maisanbau nicht Bescheid wußten. Meisterbauer Woita half auch hier weiter. Er konnte sagen, wieviel Saatgut benötigt wird, wie Pflege und Ernte erfolgen. Das Ergebnis: jetzt bauen die Bauern nicht nur Mais für Futterzwecke an, sondern auf zwei Morgen wird Mais für Saatzwecke angebaut, um im kommenden Jahr den Saatgutbedarf für den Ort selbst decken zu können.
Etwas außerhalb des Dorfes liegen die Wirtschaften der Einzelbauern Döring und Wegner, die beide in einer ständigen Arbeitsgemeinschaft sind. "Wie weit seid ihr denn mit der Frühjahrsbestellung?", fragten wir Bauer Döring. "Unsere Sommergetreideaussaat haben wir in gemeinsamer Arbeit bereits beendet." - tho -
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