Wappen der Gemeinde Bredow
Geschichten - Abschlußarbeit
(Stand: 16.03.2017)

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Die Lage der Gutsarbeiter in Bredow hatte sich bis zum Jahre 1931 immer mehr verschlechtert. Während ein Arbeiter im Jahre 1927 noch 24 Pfennige pro Stunde bekam, erhielt er 1929 nur noch 18 und 1931 nur noch 15 Pfennige für seine geleistete Arbeit. Dabei muß man noch unterscheiden, daß der durchschnittliche Verdienst der Frauen weit unter dem der Männer lag, und dieser lag dagegen noch weit unter dem Lohn eines Fabrikarbeiters in der Stadt. Auch wenn man noch die Deputate, die nur der Arbeiter bekam, der eine Familie hatte, dazurechnet, so erreicht der Stundenlohn des Gutsarbeiters noch nicht den des Fabrikarbeiters. Trotz dieser schlechten Entlohnung mußten die Landarbeiter schwer um ihre paar Pfennige kämpfen. Die Arbeit war immer schwer, und es wurde selten ein Unterschied gemacht, ob es sich nun um eine Arbeiterin oder einen Arbeiter handelt. Frau Friesicke, eine ehemalige Gutsarbeiterin, die schon damals nicht mehr allzu jung war, erzählte uns, daß sie einmal eine 60 Pfund schwere Kartoffelkiepe tragen sollte. Als sie das ablehnte, wurde sie vom Inspektor aufgefordert, ihren Arbeitsplatz zu verlassen. An diesem kleinen Beispiel kann man ersehen, wie schwer es damals gerade die Frauen hatten. Ihre Arbeit wurde unvergleichbar erschwert, da sie alle Arbeiten mit der Hand und dazu noch im Akkord ausführen mussten. Doch auch ihre Männer hatten es nicht leicht. So begann zum Beispiel der Arbeitstag eines Kutschers im Sommer um fünf Uhr und endete um 19 Uhr. Die Arbeitszeit der Frauen dauerte von sechs bis 19 Uhr. Außerdem hatten sie noch eine Stunde länger Mittagspause als ihre männlichen Kollegen, da sie ja das Mittagessen vorbereiten mußten, denn Betriebsküchen, so wie sie heute fast überall bestehen, gab es damals noch nicht. Auch war die ganze soziale Betreuung sehr schlecht. Die Mütter nahmen ihre kleinen Kinder mit auf's Feld, da es weder Kinderkrippen noch Kindergärten gab. Der Lebensunterhalt eines kranken ...
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