Schloß und Gutshof Bredow
Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben. Vor allem an die Familie von Bredow für die Güterliste, die es mir ermöglicht,
die Herrschaftsverhältnisse auf Bredow darzustellen. Viele der Angaben stammen aus dem
Bardey. Das Schloß ist auf etlichen
Postkarten zu sehen.
Arnold I.
1225
Laut Güterliste aus dem Hause Bredow als Arnold I. 1225-1267.
Arnold I.
1251
Arnoldus dictus de Bredow wurde 1251 erwähnt. Er erscheint
1251
in Urkunden und hat außer in Bredow Besitzungen in Staaken, Spandau und Wernow gehabt.
1267
Laut Güterliste aus dem Hause Bredow 1225-1267.
1267 stiftet er zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil eine viermal wöchentlich im Jungfrauenkloster
zu
Spandau zu lesende Seelenmesse. Auch bestimmt er, daß sein
Todestag dort alljährlich kirchlich gefeiert werde, wobei denn der Klosterkonvent
(
WIKIPEDIA) festlich zu bewirten war.
Für diese Zwecke vermacht er dem Kloster eine jährliche Hebung von 4 Wispel
(
WIKIPEDIA) Roggen,
daneben 20 Mark Silber und schenkt ihm eine Darlehensschuld von 15 Mark Silber. Nach den Gerckenschen
Berechnungen galt eine Mark Silber damals 4 Goldgulden oder 2 Wispel Roggen. Das Vermächtnis betrug
also etwa 22.500 Mark nach heutigem Gelde.
Über Arnolds Todesjahr ist nichts bekannt. Er übergab an seinen Sohn Johann.
Laut Güterliste aus dem Hause Bredow als Arnold I. 1225-1267.
Johann I.
1289
Über
Johann I. ist nur wenig bekannt.
Laut Güterliste aus dem Hause von Bredow als Johann I. 1289.
Mathias I.
1290
Mathias, der Sohn von Johann I. war Ritter und Vogt zu
Rathenow, hatte als
solcher die Sorge für die Burg, führte die Aufsicht über die Güter des Landeshern in seiner Vogtei und über deren Verwalter, über Justiz und
Polizei und hatte den militärischen Oberbefehl über die in der Vogtei angesessenen Kriegsleute. Nach einer zu Bredow befindlichen Urkunde bestätigt ihn sein
Markgraf in dem Besitz von Bredow und überläßt ihm für 206 Mk. Silbers den bis dahin landesherrschaftlichen Besitzteil von diesem Ort samt den Abgaben.
Mathias ist nachweislich der Stammvater aller jetzt lebenden Bredows. Er übergibt an seinen Sohn Mathias.
Laut Güterliste aus dem Hause von Bredow als Matthias I. 1290 - 1320.
Matthias II.
1310
* 1307. † nach 1370. Der jüngste der vier Brüder von Mathias I.,
Mathias, Ritter und
markgräflicher Küchenmeister, behielt Bredow mit Zubehör und lebte bis über 1369 hinaus. Der andere Besitz wurde an die 3 Brüder aufgeteilt.
Laut Güterliste aus dem Hause von Bredow als Matthias II. 1310 - 1369.
Matthias III.
* 1359 † 1416.
Mathias III. auf Bredow und Roskow verschwindet aus den Urkunden um 1419, und sein Sohn
Wichard folgt ihm auf seinen ausgedehnten Besitzungen.
Laut Güterliste aus dem Hause von Bredow als Matthias III. 1330 - 1416.
Wichard II.
* 1419, † 1460. Wichard II. von Bredow auf Bredow und Roskow. Mitglied des Schwanenordens
(
Wikipedia).
1778
Der Entwurf des neuen Herrenhauses liegt vor.
. Die Fertigstellung wird noch sehr lange dauern.
1806
Der Ertrag der Güter und das beträchtliche Erbe seiner Gemahlin Caroline von Lengenfeld boten ihm die finanzielle Grundlage,
um kurz vor 1806 mit dem Neubau eines Herrenhauses in Bredow zu beginnen. Der Einfall der Franzosen nach ihren Siegen gegen
die preußischen Truppen bei Jena und Auerstedt führten zu einem Stillstand des Baugeschehens.
Friedrich Ludwig von Bredow
lebte mit seiner Familie weiter in dem alten Herrenhaus, das schon im Dreißigjährigen Krieg den Plünderungen fremder Truppen
ausgesetzt war. Zwischen 1806 und 1813 musste es wieder drei Plünderungen, diesmal durch französische Truppen über sich
ergehen lassen.
1815
Erst im Jahre 1815 konnte der Bau des neuen Herrenhauses fortgeführt werden. Zwei Jahre später war es bezugsfertig. Entstanden
war ein stattliches Herrenhaus mit einem siebenachsigen zweigeschossigem Mittelteil, an den sich auf jeder Seite ein
eingeschossiger Anbau von sieben Achsen Länge anschloss. Der Hauptbau war an der Frontseite und der Gartenseite jeweils durch
einen einachsigen
Mittelrisalit (oder auch bei
Wikipedia) sowie durch einen Turmaufsatz im Dachbereich geschmückt.
1836
Nach dem Tode von Friedrich Ludwig Leopold von Bredow am 20.02.1836 soll dessen Besitz aufgeteilt werden.
1837
1837 wurde die Teilung des Nachlasses angekündigt (
hier) und (
hier).
1838
Amtsblatt Potsdam, 06.07.1838: "Der Rittergutsbesitzer Herr v. Bredow auf Bredow beabsichtigt, in dem Brau- und Brennereigebäude auf seinem Gute einen Dampfkessel
von circa vier Pferde Kraft aufzustellen."
1856
1856 im April wurde ein Pflug-Torfstecher gesucht.
Im September 1856 stand folgendes Inserat im
OHV-Kreisblatt: "Für den Preis von 12 Thlr. Pro Wispel kauft das Rittergut
Bredow jedes Quantum guthe rothe Kartoffeln."
Nr. 84 (1856) S. 332: Gute Landmilch vom Rittergute Bredow ist täglich frisch zu haben bei der Wittwe Bree in Nauen, an der Berliner Chaussee, im Hause des
Tischlermeisters Herrn Koblin.
1857
Nr. 69 (1857) S. 276: "Auf dem Rittergute Bredow sind von jetzt an Gänse von den Stoppeln zum Preise von 1 Thlr. 5 Sgr zu verkaufen. (September 1857)".
Nr. 82 (1857) Beilage: "Auf dem Rittergute Bredow sind alte Zuchtgänse wegen Verringerung der Zucht zu verkaufen. Das Nähere bei der Wirthschafterin Madam
Peisker daselbst."
Nr. 90 S. 358: "Auction in Bredow bei Nauen
Am Montag, den 23. November d. J. (1857),
von Vormittags 10 Uhr ab, und an den folgenden Tagen
sollen auf dem Rittergute Bredow bei Nauen aus dem Nachlasse des Rittergutsbesitzers von Bredow 4 Kutschpferde, ein Reitpferd, einige alte Mutterstuten, 7 bis 8 Fohlen, 1
½ bis 3 ½ jährig, 3 Kutschwagen, Möbeln, Hausgeräthe, Glas, plattirte Sachen, altes Ackergeräthe, verschiedene Treibhauspflanzen
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.
Böttcher, Kreisgerichts-Secretair, im Auftrage"
(
Eberhard Alexander von Bredow verstorben).
1858
Nr. 55 (1858) S. 220: Bekanntmachung
Sonnabend, als den 24sten d. M., soll in Bredow auf dem Rittergute in der Inspector-Stube, Nachmittags 3 Uhr, das auf dem Wege von Bredow bis zur Ceestower Grenze an den
Bäumen befindliche Obst, als Birnen und etwas Äpfel, meistbietend verpachtet werden, wozu Pachtlustige ergebenst eingeladen werden.
Die Administration,
Freiherr von Monteton
1859
Nr. 30 S. 120: Zwei Burschen, die eingesegnet sind, werden zum Pflügen und andern ihren Kräften angemessenen Arbeiten verlangt auf dem Rittergute Bredow bei
Nauen. (April 1859)
Auf dem Dominium Bredow sind Zucht- und junge Gänse zu verkaufen. Näheres zu erfragen bei Madame
Werner das. (September 1859)
Nr. 93 S. 372: Ein tüchtiger Schäferknecht findet sogleich eine Stelle auf dem Dominio Bredow bei Nauen. Hierauf Reflectirende können sich melden bei dem
Schafmeister
Neie daselbst. (Nov. 1859)
1861
Nr. 15 S. 60: Dienstag den 25sten d. M., Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Hofe des Rittergutes Bredow 6 Klafter Roth- und Weißbuchenholz, - vorzüglich für
Drechsler, Stellmacher, Müller etc. geeignet - öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Mittwoch den 26sten d. M., Vormitt. 10 ½ Uhr, sollen in dem Bredower Forst-Reviere, unweit des Forsthauses, 46 Stück buchene, eichene, birkene und ellerne
Nutzhölzer, sowie anderthalb Klafter Buchen-Nutzholz, öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Administration von Bredow (Feb. 1861)
Im Februar 1863: "Sonnabend, den 21sten d. M. sollen in der Bredower Forst, unweit der Försterei, 17 buchene und 24 birkene Nutzenden, 1 Espe, 4 Klafter
Weißbuchen-Nutzholz und mehrere Klafter Stubbenholz öffentlich meistbietend verkauft werden. Anfang der Auction ist um 10 Uhr und werden die näheren
Bedingungen dort bekannt gemacht.
Die Administration des Ritterguts Bredow"
1863
Im März 1863: "Auf dem Rittergute Bredow wird zu Urbani ein Schäferknecht verlangt. Reflectirende haben sich zu melden bei dem Schafmeister
Neie daselbst."
Im September 1863: "Auf dem Dominium Bredow wird ein erster Kuhknecht gesucht. Jährliches Lohn 45 Thlr. und Nebeneinkünfte." und "Auf dem Dominium Bredow
werden zu Neujahr Dröscher gesucht."
1864
Im Juni 1864 werden auf dem Dominium noch Torfstecher gesucht. Im Juli folgendes Inserat: "Auf dem Dominium Bredow stehen 200 Stück Mutterschafe,
größthenteils zur Zuzucht verwendbar, sowie 100 Stück Hammel zum Verkauf."
1865
Im März 1865 erschien folgendes Inserat: "Verpachtung
Der unmittelbar am Dorfe belegene Gutsgarten, in dem früher Handelsgärtnerei betrieben wurde, soll entweder im Ganzen oder parzellenweise verpachtet werden.
Pachtlustige erfahren das Nähere auf dem Dominium.
Bredow, den 7. März 1865
Die Guts-Administration"
1866
Wichard von Bredow erwarb am
09.02.1866 die aus 5 Hufen
bestehende
Wirtschaft Grunewald für 56.000 Taler. Diese Wirtschaft setzte sich zusammen aus dem Land der Zweihüfner
Döring und
Sucht und dem Einhüfner
Buntebart.
Später erwarb er die Zweihufenwirtschaft von
Nölte für 29.000 Taler und die
J. Sommerfeld'sche Dreihüfner-Wirtschaft für 47.000 Taler. Zu dieser gehörte auch eine Wiese, die Joachim gemeinsam mit
Carl Sommerfeld erwarb.
Im Juli 1866 wird berichtet, dass Herr v. Bredow 4 Kranke aus dem Lazarett Nauen aufgenommen hat.
(
hier). Diese bedankten
sich öffentlich am 15.08.1866 (
hier). Im Dezember sucht das Dominium "einen Brennerknecht bei gutem Lohn".
1872
Januar 1872: "Ein junges anständiges Mädchen, welches Lust hat, die Wirthschaft zu erlernen, kann sich auf dem Gute in Bredow bei der Wirthschafterin
melden."
Im Februar: "Zwei Arbeiterfamilien (als Drescher) finden Arbeit und Wohnung auf dem Dom. Bredow."
1873
Im Oktober 1873 wurden auf dem Dominium drei Brennerknechte gesucht. Ihr Lohn sollte 65 Thaler betragen und Nebeneinnahmen, die nicht näher erläutert wurden.
1877
Am 13.05.1877 brannte es auf dem Gutshof. Der Jungviehof und der Ochsenstall brannten aus. (
hier)
1878
1878 wurde Material aus der Brennerei gestohlen (
hier).
1879
1879 kaufte Wichard von Bredow zwei zu der ehemals Kossät Kähne'schen, zuletzt Jude Behrend'schen Kossätenwirtschaft gehörige Wiesen, die
Landwiese und die Berglakenwiese.
Den Wiesenanteil von Carl Sommerfeld kaufte er am 01.07.1880 für 1.200 Taler.
1881
1881 verlor jemand aus der Brennerei seinen Militärpaß. (
hier).
Ein Hausmädchen gesucht (
hier) und eine Wirtschafterin
(
hier).
1883
Eine Wirtschafterin gesucht (
hier).
1884
1884 wurde der Hengst Amphion zum Decken angeboten (
hier). Im selben Jahr wollte man Luchsaatkartoffeln gegen
Feldkartoffeln eintauschen. [Warum?] (
hier). Ein Brennmeister wurde gesucht
(
hier)
1934
Ein Brief des Ortsgruppenwalters der Ortsgruppe Bredow b/Nauen der NS-Volkswohlfahrt,
Paul Ihde an die Verwaltung des
Rittergutes Bredow:
An die Verwaltung des Rittergutes Bredow
Auf Anordnung des Kreiswalters des W.H.W., d. Steppenbeck, Brieselang, soll Ende dieser oder Anfang nächster Woche das W.H.W. Brotgetreide abgeliefert werden. Ich
bitte, die zu liefernde Getreidemenge auf Grund des Einheitswertes (für 100 kn = 10 Pf) für die Ablieferung bereitzuhalten. Die schon gelieferten 60 ztr. an die hiesige
Ortsgruppe der N.S.V. sind in Abzug zu bringen.
mit Heil Hitler!
P. Ihde
(05.02.1934)
2015
Die Verwaltung wird beauftragt, für den Ortsteil Bredow ein Planungsbüro zu beauftragen, das für das Gelände um die alten
Schlossflügel eine Nutzungskonzeption entwickelt (
hier).
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